dieserART

Sonntag, 3. Oktober 2010, 11.30 Uhr

BARBARENSCHMIEDE oder KULTURNATION?

Über Schein und Wirklichkeit des deutschen Kulturlebens!

Steht Deutschland vor einem dramatischen Zivilisationsverfall, während man überall noch hoffnungsfroh von den großen Chancen der Kultur und Kunst für Gesellschaft und Wirtschaft spricht?
Umnebelt vom Mythos einer deutschen Kulturnation, geblendet von der vermeintlichen Vielfalt eines institutionalisierten Kulturbetriebes und unterwandert vom Hoffnungsschimmer des Marktes, gestalten die Akteure der deutschen Kulturlandschaft fatale Entwicklungsperspektiven für das Land - und die Kulturhauptstadt 2010 lebt es vor.
Mit 14 Thesen zum kulturellen Geschehen und seinen (un)heimlichen Weichenstellungen für die Zukunft,
die als Ausdruck eines gesellschaftlichen Wahrnehmungsnotstandes erscheinen, fordert der Philosoph und Kulturmanager Robert Smajgert in seinem Buch „Deutschland kultur-los 2010. Eine Streitübung!“ zur kritischen Selbstreflexion der gegenwärtigen Entwicklungsrichtung auf, um Anspruch und Wirklichkeit eines menschen-gerechten Kulturbildungsprozesses ins Bewusstsein zu rufen.

Sonntag, 3. Oktober 2010, 11.30 Uhr

14 Thesen zu kulturellen Weichenstellungen der Nation

1. Der Kulturdialog in der deutschen Gesellschaft ist gestört

2. Deutschland ist kulturpolitisch eine Schaukelstuhlrepublik

3. Diese Medien sind Totengräber der Kultur

4. Kunst und Kultur als Waren zu handeln, führt zu kultureller Verarmung der Gesellschaft und unterstützt eine Entfremdung des Einzelnen

5. Kunst und Kultur sind arrogant und lassen eine wirkliche Bodenhaftung vermissen

6. Unsere Gesellschaft wird sich radikal verändern

7. Kulturelle Bildung als Speerspitze einer kulturellen Reaktion

8. Auch Deutschlands Kulturschaffen deindividualisiert

9. Jedes starre kulturelle Selbstbild ist Symptom eines zivilisatorischen Verfallsmomentes

10. Analysen und Pamphlete nähren trügerische Hoffnungen

11. Interkulturelle Kulturreflexionen sind das delikate Highlight deutscher Lebenslügen

12. Die Vision einer gleichberichtigten, interdisziplinären und nutzbringenden Annäherung der Wissenschaften, auch zur Stärkung einer kulturellen Identität des Einzelnen, darf als trauriges Märchen angesehen werden

13. Dem “klassischen” Kulturbegriff droht, im Stellenwert zu Kreativ- und Kulturwirtschaft, eine nachhaltige Entwertung

14. Die globale Finanzkrise ist ebenso eine Kulturkrise

Robert Smajgert (Jahrgang 1964),
Philosoph, Autor und Kulturmanager,
entwarf, entwickelte und organisierte in den letzten 10 Jahren
viele hundert Kunst- und Kulturveranstaltungen.
Ein besonderer Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag dabei in der Stadt Essen und dem Ruhrgebiet.
Bei der Umsetzung seiner Projekte verfolgte er immer wieder außergewöhnliche
und innovative dialogische, interdisziplinäre und interkulturelle Ansätze.
Als Vorstandsmitglied im Essener Kulturbeirat setzte er sich fünf Jahre lang intensiv mit aktuellen kulturpolitischen Fragen auseinander und gehörte zahlreichen Gremien an.

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